JOANES-Preis 2024/25


studentischer Entwurfswettbewerb
genossenschaftliches Wohnen und Gewerbe
WS 2024/25

Entwirf einen Prototyp für zukunftsweisenden genossenschaftlichen Wohnungsbau über Supermärkten!



Wir brauchen neuen Wohnraum! Lebenswertes und bezahlbares Wohnen für viele verschiedene Menschen auf begrenztem Raum zu ermöglichen, ist eine der drängenden Aufgaben unserer Zeit. Wer übernimmt die Verantwortung dafür, dass neues Wohnen geschaffen wird? Wie können künftige Wohnformen gestaltet werden? Wo findet sich der Platz dafür?

In Partnerschaft mit der Berliner Baugenossenschaft (bbg) lobt die JOANES Stiftung mit dem JOANES-Preis einen studentischen Entwurfswettbewerb aus. Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung eines Prototyps für einen zukunftsweisenden genossenschaftlichen Wohnungsbau über einer Supermarktfiliale. Die Auslobenden haben ein großes Interesse daran, den Gewinnerentwurf unter Einbindung der Urheberinnen und Urheber sowie den Unterstützenden des JOANES-Preises zu realisieren und stehen diesbezüglich in Verbindung mit Handelsunternehmen, um ein geeignetes Grundstück zu finden. Für Studierende ist die Teilnahme eine Möglichkeit, um an einer gesellschaftlich relevanten Aufgabenstellung mit großem Realitätsbezug zu arbeiten – denn es gilt sich in diesem Zusammenhang mit den Bedürfnissen von Akteuren aus dem Genossenschaftswesen und der Wirtschaft auseinanderzusetzen.


ZIEL

Auf die eingangs gestellten Fragen sollen durch den Wettbewerb Antworten gewonnen werden, um somit wesentlich zum gesellschaftlichen Diskurs um bezahlbaren und zukunftsfähigen Wohnraum in unseren Städten beizutragen. Zwei Parameter sind hierfür von herausragender Relevanz: A. genossenschaftliche Strukturen und B. die Verdichtung des urbanen Raumes.

A. GENOSSENSCHAFTEN
Wohnungsgenossenschaften stehen für die Verbindung gemeinschaftlichen Wohnens und nachhaltigen Wirtschaftens. Über ein Jahrhundert genossenschaftlichen Wirkens auf dem Wohnungsmarkt zeigt, dass sich der genossenschaftliche Gedanke bewährt hat. Heute versorgen Wohnungsgenossenschaften Millionen Menschen mit einem bezahlbaren, guten und sicheren Zuhause. Genossenschaftliches Wohnen begünstigt stabile Nachbarschaftsbeziehungen und hat immer wieder beispielhafte Architekturen des Zusammenlebens hervorgebracht. Angesichts von Knappheit und hohen Mieten können Genossenschaften einen wichtigen Beitrag leisten, um Wohnraum zu schaffen. Wie kann der genossenschaftliche Gedanke von gemeinsamem Eigentum, geteilter Verantwortung und Selbstorganisation im Wohnungsbau weiterentwickelt werden? Wie drückt sich dieses Gedankengut in Wohngrundrissen aus? Wo finden sich geeignete Grundstücke für genossenschaftliches Wohnen?

B. VERDICHTUNG
In unseren Städten finden sich zahlreiche gute Gelegenheiten für die bessere Nutzung bestehender Bebauungen durch Nachverdichtung oder Ergänzungsbauten. Ein hervorragendes Beispiel für dieses Potenzial sind die eingeschossigen Filialen von Supermarktketten samt zugehörigem PKW-Parkplatz. Auf vielen dieser Flächen lassen sich gemischt genutzte Gebäude entwickeln. Oft liegen die Grundstücke gut eingebunden in der Stadt und die Erschließung durch städtische Infrastruktur ist bereits weitgehend gesichert – vielversprechende Voraussetzungen für neuen Wohnraum! Wie können intelligente Verknüpfungen von Supermarkt und innovativem genossenschaftlichen Wohnungsbau gestaltet werden?


AUFGABE

Anhand eines idealtypischen Grundstückes sollen Entwurfskonzepte für innerstädtische Nachverdichtung in Form von zukunftsweisendem genossenschaftlichen Wohnungsbau über Supermarktfilialen entwickelt werden. Gewünscht ist ein flexibles und skalierbares Modellprojekt für innovativen genossenschaftlichen Wohnungsbau über einem Supermarkt. Die Anpassungsfähigkeit der Entwurfskonzepte an verschiedene Standorte steht maßgebend im Mittelpunkt der Entwurfsaufgabe. Von entscheidender Bedeutung ist es deshalb, dass Wettbewerbsbeiträge nachvollziehbar zeigen, wie das Entwurfskonzept in unterschiedlichen städtebaulichen Kontexten funktionieren kann. Die Aufgabe verbindet die Betrachtung soziologischer Aspekte des Wohnens (Was tut der Mensch, wenn er wohnt?), marktwirtschaftlicher Voraussetzungen des bezahlbaren Wohnens (Wo können wir bezahlbaren Wohnraum bauen?) und stadtpolitischer Themen der Grundstücksnutzung (Wie gestalten wir innerstädtische Nachverdichtung?).

Die Kernfragen zu der Gestaltung genossenschaftlichen Wohnens lauten: Was sind die Voraussetzungen für gute Nachbarschaft und wie kann architektonische Gestaltung ihr Zustandekommen begünstigen? Wie muss im Wohnen das Zusammenspiel von Nähe und Distanz organisiert werden, damit wichtige zwischenmenschliche Grenzen gewahrt bleiben? Was sind die Bedingungen dafür, dass Menschen sich verantwortlich fühlen und Sorge tragen für ihren Wohnort und dessen Umgebung? Wodurch kann der Gemeinsinn unter Nachbarinnen und Nachbarn dauerhaft gestärkt werden? Beschäftigen Sie sich eingehend mit diesen Fragen, indem Sie sich der Lektüre wissenschaftlicher Literatur widmen, sich einen weiten Überblick über Wohnbauten und -formen verschaffen, beispielhafte Bauprojekte analysieren und den Rat von Expertinnen und Experten einholen. Schenken Sie den Menschen im Alltagsleben Ihre volle Aufmerksamkeit. Was tut der Mensch, wenn er wohnt?


TEILNAHME

Teilnehmen können Studierende aus allen akademischen Disziplinen von Universitäten und Fachhochschulen des deutschsprachigen Raums, die über die Fähigkeiten verfügen, die Aufgabenstellung zu bearbeiten. Interdisziplinarität wird begrüßt.  Die Bearbeitung kann in die universitäre Lehre eingebunden werden oder selbstständig von Studierenden bearbeitet werden. Einzel- und Teamarbeiten sind zulässig. Die maximale Anzahl von Mitgliedern pro Team beträgt drei Personen. Wir freuen uns auf Ihre Ideen!

Um teilzunehmen schreiben Sie uns an: joanespreis@joanes-stiftung.de